Ryokos Abenteuer

Auf Ryokos Rufen hin raschelte es in der Baumkrone und einige Blätter fielen hinab.
Dann kam violettes Fell zum Vorschein - ein Griffel hing kopfüber aus dem Baum und grinste die beiden an.
Dann blickte es zu dem k.o. gegangenen Fiffyen. "Griff."

Ein Stein fiel Ryoko vom Herzen. Ein Griffel! Doch war es das Richtige? Das Mädchen hatte selbst gesagt, dass es hier wohl keine wilden von der Sorte gäbe - hoffentlich hatte sie recht gehabt.
"Vielen Dank, Griffel", meinte Ryoko und trat langsam auf das Affenpokémon zu, "Bist du nicht das Pokémon von einem netten Mädchen aus der Stadt? Sie sucht dich schon überall und war ziemlich verzweifelt."

"Griffel?"
Das Pokémon warf noch einen kleinen Stein auf Fiffyen (nur zur Sicherheit...) und schwang sich dann zu Ryoko um auf deren Kopf zu landen. Es ließ Fiffyen dabei nicht aus den Augen.

Ryoko sah leicht besorgt zu, wie Griffel noch einen Stein nach Griffel warf.
"Ich denke, Fiffyen hat genug", vergewisserte Ryoko ihm und hoffte dabei, dass Fiffyen allein klarkäme. Wenn nicht, musste sie ihm wohl oder übel ihren Trank geben, so liegen lassen hätte sie es nie. Griffel schwang sich behände vom Ast und landete auf Ryokos Kopf. Sie spähte zu ihm auf.
"Soll ich dich zu ihr zurückbringen?", fragte sie, "Sie würde sich riesig freuen, dich wiederzusehen."

"Griff.", quiekte das Äffchen und machte es sich dort oben so richtig bequem.
Was für ein fauler Affe.
Fiffyen blinzelte den dreien hinterher als sie sich auf den Weg zurück machten und verputzte die übrigen Beeren.

Ryoko grinste leicht, als Griffel es sich bequem machte. Mit diesem Pokémon konnte sich die junge Trainerin sicher richtig anfreunden, es war doch relativ offen für Bekanntschaften, wie man sah.
"Warum bist du überhaupt weggelaufen?", fragte Ryoko den Affen, während sie mit Hunter wieder Richtung Stadt marschierte.

Griffel war eben ein echter Abenteurer. Naja... eher ein feiger Abenteurer. Auf der Jagd nach leckeren wilden Beeren war es zu diesem tollen Baum gelangt.. unter dem direkt einige gemeine Fiffyen zu leben schienen, vor denen Griffel so viel Angst gehabt hatte, dass es nicht mehr wegkam. Griffel versuchte seine Geschichte mit Händen, füßen und Schweif zu erzählen, aber ob die Trainerin es verstanden hatte, wusste es nicht.

Ryoko runzelte angestrengt die Stirn und blickte dabei dann und wann zu Hunter, welcher Griffel ja verstehen musste. Zumindest die Tatsache, dass die Fiffyen an seinem längeren Verschwinden Schuld sein mussten, verstand Ryoko schließlich, als Hunter ihr dieses mit einem Knurren imitierte.
Deshalb hatte es wahrscheinlich auch den Stein geworfen. Sie grinste.
"Wenn du nächstes mal deine Trainerin mitnimmst, passiert das bestimmt nicht mehr", versicherte Ryoko dem Affenpokémon und betrat mit Hunter wieder die Stadt. Jetzt musste sie nur noch das Mädchen finden, das sie dummerweise nicht nach ihrem Namen gefragt hatte.

Inzwischen war die Sonne vollends am Horizont verschwunden und die Nacht angebrochen.
In der Stadt brannten bereits die Straßenlaternen und auf den Wegen war nun nicht mehr so viel Trubel, wie noch vor einigen Stunden. Griffel sprang auf den Boden herunter und lief voraus.

Kurz ließ die junge Trainerin den Blick schweifen. Na ja, wenn das Mädchen noch wartete, wurde es sicher nicht mehr allzu schwer sie auszumachen.
"Deine Flamme ist praktisch", meinte sie zu Hunter und grinste kurz, ehe sie mit ihm Griffel folgte.
"Aber nicht wieder weglaufen!", rief sie ihm zu, nur um sicher zu gehen und folgte ihm dann einfach. Vielleicht wusste er ja, wo seine Trainerin war?

Griffel lief zielsicher auf ein Haus zu.. bzw. hinter das Haus.
Im Fenster brannte noch Licht und das Affenpokémon klopfte an, um den Bewohner auf sich aufmerksam zu machen.

Ryoko blieb kurz hinter Griffel stehen, um höflich zu warten. Wenn jetzt irgendein Wildfremder gestört worden war, wäre das sicher recht peinlich, aber Ryoko vermutete, dass Griffel wusste, wo seine Trainerin wohnte. Hoffentlich hatten sie das richtige Haus erwischt.

Das Fenster wurde geöffnet und das Mädchen schaute heraus. Griffel sprang ihr in die Arme.
"Griffel, da bist du ja wieder!" Sie knuddelte ihr Pokémon und schaute dann aus dem Fenster heraus.
"Du hast es wirklich gefunden! Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet.", sagte sie, als sie Ryoko erblickte.
"Hier ich schenke dir etwas dafür."
[Du erhälst einen Superball!]
"Den hatte ich eigentlich aufsparen wollen für ein besonders tolles Pokémon - aber ich hab' Griffel so vermisst, dass ich das nicht mehr brauche."

Ein Stein fiel Ryoko vom Herzen, als tatsächlich das Mädchen von vorhin das Fenster öffnete. Das kleine Affenpokémon sprang ihr in die Arme und wie aus Reflex täschelte sie Hunter.
"Keine Ursache", meinte Ryoko dann, "Ich bin froh, dass du es wieder hast. Es wollte nur Beeren sammeln, als eine Gruppe Fiffyen ihm Schwierigkeiten gemacht hat."
Einen Moment überlegte sie, ob sie das Geschenk annehmen sollte, aber Hunter zupfte an ihrem Hosenbein und sie zuckte die Schultern und steckte den Superball ein.
"Vielen Dank. Wär aber nicht nötig gewesen."
Ryoko lächelte ihr zu.
"Ich suche mir jetzt eine Bleibe für die Nacht. Viel Glück mit Griffel."

Das Mädchen winkte Ryoko nochmal zu und schloss dann das Fenster und löschte das Licht wieder.

Ryoko und Hunter sahen sich nach einem Schlafplatz um. Wie wär's mit dem PokémonCenter?

"Ich denke, dass das Pokémon-Center wohl am vernünftigsten ist", überlegte Ryoko laut, "Wir müssen ja nicht iM Freien schlafen, wenn es nicht nötig ist."
Ryoko hob Hunter auf und marschierte mit ihm zum nahen Center, welches stets Übernachtungsmöglichkeiten für Trainer bot. Ryoko sicherte ihrem Schlafsack einen Platz un gab Glumanda wegen dem Kampf bei Joy ab, um es durchchecken zu lassen. Danach gönnte sie Hunter und auch sich ein ordentliches Abendbrot - sie war froh, dem Mädchen und Griffel geholfen haben zu können.
Danach legte Ryoko sich schlafen und bot Glumanda einen Platz auf oder in ihrem Schlafsack an. Eigentlich war sie noch immer vollkommen überdreht vom ersten Tag ihrer Reise, aber binnen von fünf Minuten sickerte sie in eine traumlose Tiefschlafphase.

Am nächsten Morgen fühlte sie sich etwas gerädert, aber frisch. Nach dem Frühstück schulterte Ryoko ihr Gepäck und sah zu Glumanda herab.
"Bist du bereit für die erste Route?", fragte sie das Feuer-Pokémon.

Glumanda hatte sich ebenfalls gut erholt und so starteten die beiden in den neuen Tag.
Sie ließen das Pokémoncenter hinter sich und machten sich auf den Weg, Route 1 zu erkunden...

[Ich schließe den Thread, bitte in Route 1 weiter dann ^^]